Was ist mir wichtig, was ist es nicht? Und all dem vorangestellt meine Selbstachtung und worauf kann ich verzichten?!

Meetings

Da wäre das Thema Meetings und die dringende Fragen: „Muss ich in jedem Meeting dabei sein?“. Wie viele Meetings kennt ihr, die einfach nur dafür da sind, dass jemand eine Bühne hat, um zu reden? Eben.

Verkürze bewusst die Meeting-Dauer. Ich persönlich habe meine Zoom-Meetings auf 42 Minuten begrenzt. Dann haben beide danach noch Zeit kurz was zu essen oder auch mal auf Klo zu gehen.

Auch gilt es bei digitalen Meetings: Bitte nicht einfach alte Meetings nachbauen. #Skeumorphismus. Gerade in der digitalen Welt gibt es Möglichkeiten Dinge so viel anders und besser zu machen.

Zum Beispiel Team-Kollaborations-Software nutzen für die Kommunikation, kleine Umfragen, schnelle Miro-Sprints, VR-Chats oder, oder oder.

Was auch gut funktioniert – sowohl digital als auch analog – sind gut vorbereitete Meetings. Dafür hat sich die Six-Pager-Methode bewährt.

Six-Pager

Konsent-Methode

Bitte keine Top-Down-Entscheidungen machen. Diese Methode baut auf Selbstorganisation und auf Erkenntnisse der Systemtheorie auf.

Der Konsent ist dabei die Form, wie Entscheidungen getroffen werden.

Es gelten unter anderem folgende Aspekte:

  • Entscheidungen werden von einer Person getroffen, welche sich dafür Informationen von allen „relevanten Beteiligten“ holt.
  • Sollte jemand gegen die Entscheidung sein, dann kann er mit einem begründbaren und relevanten Einspruch während der Erarbeitungsphase seine Meinung einbringen.
  • Der Entscheider übernimmt auch die Verantwortung für die Umsetzung oder delegiert mit Rückmeldung.

Das Thema und der Vorschlag müssen von Anfang an klar sein.

Wir reden eben nicht so lange bis einer aufgibt, sondern leben mit einer Holschuld und alle Teilnehmer:innen in einem Meeting sind vorher(!) besten abgeholt.

Im Meeting selber gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Gibt es hier irgendwo ein Veto?
  2. Gibt es hier einen maßgeblichen Verbesserungsvorschlag?

Wenn es ein Veto gibt, gilt es Haltung zu bewahren und die Meinungen aus dem Team einfließen lassen.

Im besten Fall stellt und moderiert eine 3., neutrale Person das Meeting vor.

Jede Entscheidung im leben ist eine Momentaufnahme!

Polder-Modell

Die Niederländer besprechen alles, wissen aber immer, dass es vielleicht ganz anderes kommt und sind entsprechend flexibel. Im Zuge von Verhandlungen nennen sie dies das Poldermodell.

Ich kenne viele Leute hierzulande, die alles sehr zielgerichtet planen und alle Eventualitäten mit einzubeziehen.

Als Unternehmer merkt man schnell, dass der Businessplan, den man geschrieben hat jedoch keine 3 Minuten Gültigkeit hat.

„Mout kunnen“, „muss können“, sagen die Niederländer und vertrauen auf ihre Flexibilität und ihren Pragmatismus.

Entscheidendes Merkmal des Poldermodells ist das Ziel, Konfrontationen und Arbeitskämpfe zu vermeiden und stattdessen unter Beteiligung staatlicher Verhandlungsführer zu Ergebnissen zu gelangen, die für beide Parteien von Nutzen sind.

Konsensmodelle haben in den Niederlanden eine lange Tradition. Schon im Mittelalter arbeiteten Bauern, Edelleute, Stadtbewohner und andere Bürger zusammen, um die Deiche zu bauen und instand zuhalten. Das war allein dadurch möglich, dass ungeachtet des Standes, zusammengearbeitet wurde. Die Suche nach dem Konsens gilt als typisches Merkmal niederländischer Politik.

Entscheidungen treffen

Geht eigentlich nur, wenn man zwei gleichwertige Alternativen hat. Das haben wir aber in der Praxis oft nicht.

Es gilt herauszuarbeiten welche Handlungsalternativen es gibt.

Wie kann ich eine Wahlmöglichkeit herstellen?

Delegations-Poker

Grundlage für den Poker sind die 7 Level der Delegation von Jürgen Appelo:

https://www.mindomo.com/de/mindmap/7-levels-of-delegation-6f5dc40577c4497a93cfb5401ffbec34
  1. Tell: Ich gebe alles vor.
  2. Sell: Ich versuche es dir nachzubringen, ich verkaufe es dir aber. ich entscheide aber
  3. Consulting: Ich werde Dich konsultieren, aber ich kann anders entscheiden.
  4. Agreed: Wir entscheiden zusammen
  5. Advice: Ich berate dich bevor du entscheidest
  6. Inquire: Du informierst mich über deine Entscheidung.
  7. Delegate: Ich delegiere es komplett an dich. Du machst alles ich möchte nicht involviert sein.

Der Poker

Nachdem die 7 Level klar sind, findet ein Poker statt – ähnlich wie beim Scrum-Poker wo alle schätzen müssen wie lange es dauert. Die beiden Extreme müssen dann jeweils erklären warum und man kann sich auf ein Level einigen. Beim Delegations-Poker fliegt hier einfach das höchste Level raus. Aber ich denke das kann jeder für sich adaptieren.

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